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Gemeinsam für eine Kultur des Friedens - ENPP-Regionaltreffen auf Schloss Hubertusburg

Frieden stand am 26. April 2024 im Mittelpunkt des ERASMUS+ Regionaltreffens des ENPP auf der Hubertusburg. Auf Einladung des Freundeskreises Schloss Hubertusburg e.V. diskutierten junge Teilnehmerinnen und Teilnehmer des europäischen Austauschprogramms ihre Erfahrungen und ihre Ideen zur aktiven Friedensarbeit. Unterstützt wurde das Treffen von der Partnerschaft für Demokratie Nordsachsen.


Bereits seit Jahrtausenden begleiten Kriege und gewaltsame Konflikte die Menschheit. „Über 360 davon finden in diesem Augenblick auf der Welt statt“, sagt Ulf Müller, der den Freundeskreis als Beirat für ENPP unterstützt. „Dieser Kultur des Krieges eine des Friedens gegenüberzustellen, hat sich das europäische Netzwerk Places of Peace (ENPP) zur Aufgabe gemacht.“ Dafür hat die 2010 in Portugal gegründete Organisation verschiedene Orte in Europa zu einem Netz verknüpft, an denen bedeutende Friedensverträge geschlossen wurden. Einer dieser Orte ist das Schloss Hubertusburg, wo im Jahr 1761 nach wenigen Wochen die letzten Friedensverträge des Siebenjährigen Krieges verhandelt und unterzeichnet wurde. „Als Partner im ENPP hält der Freundeskreis Schloss Hubertusburg diese Erinnerung in Ehren und setzt sich aktiv für den Frieden ein“, erklärt Ulf Müller.


Dazu gehört auch, junge Menschen im Rahmen des ERASMUS+ Programms der Europäischen Union zu den anderen Friedensorten des ENPP zu entsenden. Diese Reisen haben einen Hintergedanken: Andere Länder sowie deren Bewohner kennenzulernen und sich mit ihnen über ihre Ideen für ein friedliches Miteinander der Menschen auszutauschen, soll bei den jungen Menschen für einen Aha-Moment sorgen. Sie sollen erkennen, dass die eigenen Werte mit denen ihrer Nachbarn in Europa gar nicht so weit auseinanderliegen. Einige der Teilnehmerinnen und Teilnehmer trafen sich nun in den Räumen des Freundeskreises zu einem Erfahrungsaustausch.


„Es geht nicht nur ums Reisen“, fasst Leonardo Raca den Gedanken des ERASMUS+ Programms zusammen. „Es geht um Politik. Es geht um Geschichte. Es geht darum zu sehen, wie privilegiert wir hier in Deutschland sind.“ Der 23-Jährige hat selbst an mehreren Reisen teilgenommen und unterstützt das Programm nun selbst als Betreuer. „Was mich am meisten am ENPP fasziniert, ist der Europagedanke“, ergänzt Claudia Fiedler, die seit Kurzem ebenfalls zu den Betreuern zählt. „Wir haben wirklich Glück, in so einer Union zu sein.“ Neben ihren Erfahrungen auf den Reisen stand die Frage im Mittelpunkt, wie sich die jungen Menschen die Friedensarbeit im Verein und im Netzwerk künftig vorstellen und wie sie die Traditionen und Erfahrungen der historischen Friedensverträge ins Hier und Heute übertragen wollen.


Das Angebot der Jugendlichen, an Schulen in der Region aktiv für das ERASMUS+ Programm des ENPP zu werben und interessierte Jugendliche auf die kommenden Reisen vorzubereiten, war eine der Ideen, die im Laufe des Abends breiten Anklang fanden. „Wir freuen uns, gehört zu werden“, sagt Leonardo Raca. „Denn oft hat man es als junger Mensch schwer, in gewachsenen Strukturen auch gehört zu werden.“ Und auch das internationale Treffen des ENPP für das kommende Jahr stand auf der Tagesordnung. Denn im Frühjahr 2025 werden der Freundeskreis gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung Wermsdorf als Gastgeber auftreten und junge Menschen aus ganz Europa an einem so geschichtsträchtigen Ort wie Schloss Hubertusburg zusammenführen.